Communicator-Preis 2024 geht an Forscher*innen-Team „Cyber and the City“ aus Tübingen
en-GBde-DEes-ESfr-FR

Communicator-Preis 2024 geht an Forscher*innen-Team „Cyber and the City“ aus Tübingen


Eine Informatikerin und zwei Kulturwissenschaftler erhalten Auszeichnung für ihre Wissenschaftskommunikation zu Künstlicher Intelligenz / Verleihung am 1. Juli in Potsdam

Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes geht in diesem Jahr an ein interdisziplinäres Team mit einer Informatikerin und zwei Kulturwissenschaftlern aus Tübingen: Ulrike von Luxburg, Professorin für die Theorie des Maschinellen Lernens an der Universität Tübingen, Tim Schaffarczik, Doktorand am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen, sowie Thomas Thiemeyer, Professor für Empirische Kulturwissenschaft, ebenfalls am Ludwig-Uhland-Institut, bilden gemeinsam das Team „Cyber and the City“. Sie erhalten die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragende und vielfältige Wissenschaftskommunikation zur Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung „Cyber and the City: Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen“, die modellhaft auch für den Dialog zu anderen kontrovers diskutierten Wissenschafts- und Technologiethemen ist.

Die Jury aus Wissenschaftsjournalist*innen, Kommunikations- und PR-Fachleuten unter dem Vorsitz von DFG-Vizepräsident Professor Dr. Johannes Grave würdigte bei ihrer Entscheidung, dass das Team „Cyber and the City“ das so abstrakte wie kontroverse Thema Künstliche Intelligenz in die Lebens- und Erfahrungswelt der Menschen holt. Zudem eröffne es einen Dialograum, in dem sehr unterschiedliche Positionen und Interessen verhandelt werden können.

Dazu habe das Team in einer erfolgreichen interdisziplinären Zusammenarbeit von Informatik und Empirischer Kulturwissenschaft eine Ausstellung im Tübinger Stadtmuseum und ein Begleitprogramm entworfen. Studierende der beiden Disziplinen erarbeiteten die Grundlagen für die Ausstellung und die weiteren Kommunikationsformate und bezogen dabei Interessengruppen, Bürger*innen, Aktivist*innen oder auch Entscheidungsträger*innen in die Konzeption und Umsetzung ein. Auf diese Weise, so die Jury des Communicator-Preises, sei eine Kommunikationsplattform entstanden, die eine gemeinsame Sprache zu Herausforderungen und Chancen von Künstlicher Intelligenz findet und sowohl Befürworter*innen als auch Skeptiker*innen von KI zu Wort kommen lässt.

Flankiert wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Begleitprogramm, in das sich die an der Ausstellung beteiligten Akteur*innen mit eigenen Veranstaltungen einbringen konnten. Zu den Veranstaltungen zählten etwa die „Retro Gaming Night meets KI“ sowie die in Kooperation mit dem SWR veranstaltete Podiumsdiskussion „Wer kontrolliert KI?“. Die Ausstellung zog von Februar bis Anfang Dezember 2023 rund 40 000 Besucher*innen unterschiedlicher Altersgruppen an – in einer Stadt mit rund 90 000 Einwohner*innen. Durch Ausstellung und Begleitprogramm entstand so insgesamt ein Dialograhmen, der die am Standort sehr kontrovers geführte Diskussion rund um Künstliche Intelligenz versachlicht hat, ohne dabei Emotionen und Positionierungen zu ignorieren.

Die Jury für den Communicator-Preis hob hervor, dass die lokale Verortung der Kommunikation bei diesem Projekt eine besondere Bedeutung habe: Künstliche Intelligenz – als global wirksames und zugleich schwer greifbares Thema – wurde hier am konkreten Fall, als Konsequenz von kontroversen Debatten in der Stadt und gemeinsam mit lokalen Akteur*innen verhandelt. Und dies geschah nicht in digitalen Foren, sondern im direkten Austausch der Beteiligten. Damit sei es dem Team hervorragend gelungen, ein schwieriges Thema leicht, humorvoll und dabei sachlich und intelligent umzusetzen. Insgesamt, so die Jury, sehe sie in der Arbeit des Teams den gelungenen Weg einer dialogischen Wissenschaftskommunikation, die weit über den Standort und das konkrete Thema hinausweise. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Dialogkultur, in der verschiedene Argumente und Positionen kaum noch in einen konstruktiven Austausch zu bringen sind, sei dies ein besonders ermutigendes Projekt.

Der „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ wird seit dem Jahr 2000 verliehen und gilt als der wichtigste Preis seiner Art in Deutschland. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler*innen, die in ihrer Wissenschaftskommunikation besonders kreativ sind, neue, auch mutige Wege gehen und ihre Zielgruppen auf geeignete und wirksame Weise ansprechen. Sie sollen zudem die gesellschaftliche Dimension ihrer Forschung erkennen und ihr Wissen in öffentliche Debatten, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungen einbringen. Das Preisgeld soll die Ausgezeichneten in ihrem Engagement unterstützen und auch die Umsetzung neuer Projekte ermöglichen.

Die Jury wählte das nun ausgezeichnete Team in einem mehrstufigen Auswahlprozess aus 38 Bewerbungen und Vorschlägen aus. Verliehen wird der Communicator-Preis im Rahmen der Jahresversammlung der DFG am 1. Juli 2024 in Potsdam von DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker sowie dem ehemaligen Präsidenten und Ehrenmitglied des Stifterverbandes, Professor Dr. Dr. Andreas Barner.


Weiterführende Informationen

Informationen zum Communicator-Preis finden sich unter:
www.dfg.de/communicator-preis

Medienkontakt:
Magdalena Schaeffer, DFG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
Peggy Groß, Stifterverband, Pressesprecherin, Tel. +49 30 322982-530, presse@stifterverband.de

Medienkontakt zum Institut der Preisträger*innen:
Oliver Häußler, Universität Tübingen, Hochschulkommunikation, Tel: + 49 7071 29-77851,
oliver.haeussler@uni-tuebingen.de
Theresa Authaler, Exzellenzcluster "Maschinelles Lernen", Tel: +49 162 1788206,
theresa.authaler@uni-tuebingen.de

Foto der Communicator-Preisträger*innen 2024:
Download
Credit: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
Das Foto zeigt v.l.n.r. Tim Schaffarczik, Ulrike von Luxburg,
Regions: Europe, Germany
Keywords: Applied science, Grants and new facilities, Computing, Engineering, Artificial Intelligence, People in technology & industry

Testimonials

For well over a decade, in my capacity as a researcher, broadcaster, and producer, I have relied heavily on Alphagalileo.
All of my work trips have been planned around stories that I've found on this site.
The under embargo section allows us to plan ahead and the news releases enable us to find key experts.
Going through the tailored daily updates is the best way to start the day. It's such a critical service for me and many of my colleagues.
Koula Bouloukos, Senior manager, Editorial & Production Underknown
We have used AlphaGalileo since its foundation but frankly we need it more than ever now to ensure our research news is heard across Europe, Asia and North America. As one of the UK’s leading research universities we want to continue to work with other outstanding researchers in Europe. AlphaGalileo helps us to continue to bring our research story to them and the rest of the world.
Peter Dunn, Director of Press and Media Relations at the University of Warwick
AlphaGalileo has helped us more than double our reach at SciDev.Net. The service has enabled our journalists around the world to reach the mainstream media with articles about the impact of science on people in low- and middle-income countries, leading to big increases in the number of SciDev.Net articles that have been republished.
Ben Deighton, SciDevNet

We Work Closely With...


  • BBC
  • The Times
  • National Geographic
  • The University of Edinburgh
  • University of Cambridge
Copyright 2024 by AlphaGalileo Terms Of Use Privacy Statement