Meteosat-12 nimmt primären Dienst auf
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Meteosat-12 nimmt primären Dienst auf



Heute beginnt ein neues Kapitel in der europäischen Wetter- und Klimaüberwachung, wenn der Satellit Meteosat-12 von EUMETSAT, bisher unter dem Namen Meteosat Third Generation (MTG) Imager 1 bekannt, den Staffelstab von Meteosat-10 übernimmt, um für Europa den primären Datendienst aus dem geostationären Orbit bereitzustellen. Mit einer Umlaufbahn auf rund 36.000 Kilometer Höhe ist Meteosat-12 der erste Imager-Satellit im MTG-Programm und wird sich nun in seine Hauptposition über dem Äquator auf 0° Länge, direkt über dem Golf von Guinea, bewegen.
Von diesem Aussichtspunkt aus ist Meteosat-12 nun die Hauptquelle von nahezu in Echtzeit verfügbaren geostationären Satellitendaten für Europa, Afrika und die umgebenden Ozeane. Die Daten seiner Instrumente werden an die nationalen Wetterdienste in EUMETSAT Mitgliedstaaten und darüber hinaus weitergeleitet, wobei eine verbesserte Detailgenauigkeit und Aktualität - sowie neue Beobachtungen wie Blitzdaten - den Meteorologen zusätzliche Sicherheit bei ihren Vorhersagen geben.
Phil Evans, der EUMETSAT-Generaldirektor, erläutert: „Meteosat-12 übernimmt nun die Rolle von Europas wichtigstem geostationärem Satelliten. Dies gewährleistet Kontinuität und die Bereitstellung verbesserter Fähigkeiten in einer Zeit, in der Unwetter aufgrund der Klimakrise immer häufiger auftreten.
"Das MTG-System läutet eine neue Ära der Wettervorhersage ein und liefert Daten, die von der Verbesserung von Unwetterwarnungen über die Erhöhung der Verkehrssicherheit bis hin zur Bekämpfung von Waldbränden und der Bewertung der Luftqualität reichen. Sobald die MTG-Konstellation vollständig in Betrieb ist, wird sie uns zum ersten Mal ermöglichen, den gesamten Lebenszyklus eines konvektiven Gewitters zu beobachten - von den ersten Anzeichen vor der Wolkenbildung bis hin zur Erkennung von Blitzeinschlägen. Mit Hilfe dieser Daten können Meteorologen, Notdienste und zivile Behörden schneller und effektiver reagieren, um Leben, Eigentum und Infrastruktur zu schützen.
Seit seinem Start am 13. Dezember 2022 scannt Meteosat-12 die gesamte Erdscheibe alle 10 Minuten und kann Daten so häufiger und mit höherer Detailgenauigkeit liefern als seine Vorgänger. An Bord befinden sich zwei Hauptinstrumente: der Flexible Combined Imager (FCI) und der Lightning Imager (LI). Der FCI liefert Bilddaten in doppelt so vielen Spektralkanälen wie sein Vorgänger und mit einer verbesserten räumlichen Auflösung für detailliertere Ansichten von sich schnell verändernden Wetterphänomenen wie Stürmen oder Gewittern, Nebel und sich rasch bildenden Wolken. Mit dem anderen Instrument an Bord des Satelliten, dem LI, kann Europa zum ersten Mal aus dem Weltraum Blitze in Europa und Afrika Tag und Nacht erkennen und Meteorologen damit bei der Beurteilung der Entwicklung, Stärke und des Risikos von Gewitterereignissen unterstützen.
Das MTG-Programm wird bis in die 2040er Jahre laufen und sechs Satelliten umfassen: vier Imager und zwei Sounder. Der erste MTG-Sounder, MTG-S1, wird im Sommer 2025 starten und vertikale Profile von Temperatur und Feuchtigkeit aus dem geostationären Orbit liefern – auch das eine Premiere für Europa. In Kombination mit den Daten von den MTG-Imagern und den Metop-Satelliten der nächsten Generation wird dies Kurzfristvorhersagen verbessern, da Spezialisten nun die Möglichkeit haben, Gewitter über ihren gesamten Lebenszyklus zu verfolgen. Zudem können Wettermodelle mit den gelieferten Daten weiter verbessert werden.
Während EUMETSAT die MTG-Satelliten zum Einsatz bringt, werden die Satelliten der zweiten Meteosat-Generation in den kommenden Jahren weiterhin eine wichtige Rolle in der Konstellation von EUMETSAT spielen. Meteosat-10 wird nun eine unterstützende Rolle einnehmen und seinen Bildgebungsdienst als sofort verfügbares Reservesystem für Meteosat-12 fortführen. Meteosat-11 liefert alle fünf Minuten schnelle Scans über Europa und Nordafrika und kann bei Bedarf auch den primären Dienst unterstützen. Meteosat-9 bleibt über dem Indischen Ozean stationiert und liefert von dort unverzichtbare Daten für Regionen, die von Zyklonen und Monsunereignissen bedroht sein können.
Gareth Williams, Head of Flight Operations bei EUMETSAT, erklärt: „Meteosat-12 stellt nun den primären Dienst innerhalb einer koordinierten Satellitenkonstellation bereit, die für Kontinuität, Zuverlässigkeit und Resilienz sorgt und gleichzeitig wichtige neue Fähigkeiten einführt. Dass dieser Raumflugkörper nun die Verantwortung für den primären geostationären Dienst von Europa übernimmt, ist eine bedeutende operative Leistung nach jahrelanger engagierter Arbeit bei EUMETSAT, in unseren Mitgliedstaaten und bei unseren Partnern. Mit dem Ausblick auf weitere MTG-Satelliten freuen wir uns darauf, dass die Konstellation eine noch größere Bedeutung für die Lieferung entscheidender Daten für Vorhersage, Klimaüberwachung und weitere wichtige Dienste und Anwendungen erlangen wird.“

Über EUMETSAT
EUMETSAT, die europäische Agentur für meteorologische Satelliten, überwacht Wetter und Klima vom Weltraum aus. EUMETSAT mit Sitz in Darmstadt stellt ihren 30 Mitgliedsstaaten meteorologische Bilder und Daten zur Verfügung, die einen wesentlichen Beitrag für die Sicherheit der dort lebenden Menschen und zum Schutz kritischer Sektoren ihrer Volkswirtschaften leisten.

Die 30 Mitgliedsstaaten von EUMETSAT sind: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Türkiye, Ungarn und das Vereinigte Königreich.

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  • Meteosat-12 gehört zum MTG-Programm (Meteosat Third Generation), Europas neuer Flotte geostationärer meteorologischer Satelliten.
Regions: Europe, Germany, Belgium, Bulgaria, Croatia, Estonia, Finland, France, Greece, Hungary, Iceland, Ireland, Italy, Latvia, Lithuania, Luxembourg, Netherlands, Norway, Poland, Portugal, Slovakia, Slovenia, Spain, Sweden, Switzerland, Africa, Guinea
Keywords: Science, Earth Sciences, Life Sciences, People in science, Space Science

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